Monatsarchiv: September 2023

Marmor „E Lei“

„E Lei“, Höhe 22 cm, Marmor aus Carrara

Im März 2010 und im Oktober 2014 berichtete ich in diesem Blog vom Aufnehmen der Marmorstücke aus einem Flussbett in der Nähe von Carrara. Nach 14 Jahren schmückt nun eine weitere Skulptur meine Sammlung. Nachdem ich vor einem Jahr den kleinen Stein ringsherum bearbeitet hatte wusste ich nicht mehr weiter. Letze Woche sah ich was zu tun ist und die Gestaltung nahm ihren Lauf.

Hier im Hinterhof konnte ich mal wieder befreit Arbeiten ohne zu stören. Der Staub verzieht sich und das warme Licht lässt mich leicht in einen vertieften Prozess eintauchen.
Bei Tagesanbruch fuhr ich mit dem Fahrrad eine kleine Runde. Riva, Arco und weiter nach Dro. Tief Durchatmen, die Weinernte miterleben, zum Kaffee, auf den Markt und an dem Fluss Sarca zurück nach Torbole. Weiter mit dem Bildhauern und am Abend etwas nachsinnen über erlebte Menschen und die Welt.

SKULPTUR AUS FRISCHEM FEIGENHOLZ

2007 fällte ich in Torbole einen Feigenbaum und schuf im Nachklang zwei Skulpturen „Diva“ und „Anfang und Ende“. Im Jahr danach ein kleiner Trieb welcher sich zu einem Baum entwickelte und Früchte trug. Wieder 2023 zwei kleine Stücke saftiges süßes Holz auf meinem Lebensweg. Die erste kleine Form horizontal bewegt, die Zweite aufgerichtet. Bei beiden führte mich das weiche Holz zum gestalten eines entmaterialisierten Zentrums, zum Kern der Form.
Das helle und immer noch feuchte Holz umspielt den Kern und verbindet strömend die drei Ansichten. Leise sich öffnend, vorsichtiger Kontakt zum umgebenden Raum.
Mit dem frischen Feigenholz war es ein unbekümmerter spielerischer Gestaltungsprozess und neue Fragen bereicherten mich. Es hat schon eine Bedeutung wenn ich mein Material an meinem Lebensweg einfach auflese und eine Zeit mit mir führe. Es ist das richtige ohne „wenn und aber“ eben aus meinem konkreten Umfeld.

NEUES IM ATELIER IN TORBOLE

Plötzlich ein Parkverbot vor dem Turm und so musste ich die Hofeinfahrt neu gestalten. Steine sammeln und mit alten Ziegelresten eine Grundlage für die Steinplatten machen.
Nach der Fertigstellung haben wir nichts an Fläche verloren sondern ein Zugewinn zum Arbeiten und nutzbar für verschiedenste Aktivitäten.
Kein leichter Entschluss doch der Feigenbaum musste so schnell wie möglich raus. Aus der Gabelung des Stammes entstand dann Zuhause eine kleine Skulptur als Geburtstagsgeschenk für die liebe Mi.
„so und so“ 08. 09. 2023