OSTERN 2023 IN ROM, MAUSOLEUM CONSTANTINA

Am Ostermontag in der Früh, ganz alleine, in aller Stille, in diesem mit Ostergras geschmückten feierlichem Raum. Ursprünglich war der 340-345 n. Chr. erbaute Zentralbau als Mausoleum für die Töchter von Constantin dem Großen, Constantia und Helena bestimmt. Später wurde der Bau eine Kirche mit Namen Santa Constanza.

Der zentrale Innenraum, umgeben von einem tonnengewölbten Raum.  Die Mosaiken an der Decke vom Gewölbe sind in einige zusammenhängende Bildfelder mit wundervollen Umrandungen unterteilt. Geometrische Formen, pflanzliches rankendes Leben, Früchte, paradiesische Vögel, Füllhörner und Schöpfkellen, sowie menschliche Motive, Bildmedaillons. Nahe der Schöpfung.

 In den sich gegenüberliegenden Nischen dann zwei urchristliche bildliche Darstellungen. Die Gesetzesübergabe durch Christus an Paulus 

und die Schlüsselübergabe an Petrus. 

Die Erzählungen von Petrus und Paulus, auch mit den heidnischen und jüdischen Mysterien, wurde ein Thema weit über die Osterzeit hinaus. Die bildlichen Darstellungen von Petrus und Paulus des Carravaggio in der Santa Maria del Popolo und in einem Mosaik in der Santa Pudenziana. In der Santa Sabina dann zwei weitere Mosaike zum Themenkomplex.

Nach ruhigen Momenten durften wir dann wieder in das gegenwärtige Leben dieser pulsierenden Stadt eintauchen. Tramezzini, Kaffee und verschieden zubereitete Artischocken sorgten für manch leckeren Genuss.

RADIERUNG WEIHNACHTEN 2022

Gedanken, Worte, Zeichnungen in Asphalt geritzt, Ätzen, Einweichen der Papiere, Druckerfarbe und so weiter. Eine schmutzige Angelegenheit, einfach einige Tage dranbleiben und viel putzen.

Nach 35 Drucken musste ich eine zweite Kupferplatte neu gestalten und so entstand eine weitere Radierung.

In Gottes Namen/ uns geboten./ Anfang war/ Gesetz und Grund.//

Neu geboren/ Freiheitsdrang./ Einsam, Keim,/ Gedankenkraft.//

Weltgeschehen,/ Wesen wirken,/ Schauen/ den Zusammenhang.//

Dunkle Tage/ Licht erhoffen,/ Herzen, Wärme,/ Seelenklang.//

Bernd Eisenmann Weihnachten 2022

ZUHAUSE IM SKULPTUREN-GARTEN

Das Licht spielt mit und lässt mich zur Ruhe kommen inmitten meiner Skulpturen. Ein kennenlernen und entdecken. „Testa“ oder doch ein mehr weihnachtliches Motiv, ein sich innerliches zurückziehen.

„Von Vorn“, mehr dem Frühjahr zugeneigt, schwingend atmend um die eigne Achse. Sich findend aufgerichtet.

„Aufbruch“, die Schwere überwindend. Sommerlich in Licht und Wärme sich verlierend, dem Umkreis hingegeben.

„Weckruf“ , überblickend, krafterfüllt geweitet, herbstlich bestimmt.


„Hüllensein“

Träumend nachschaffen was ich selbst geschaffen. Die Rätsel von den Gesten, vom Auftreten und Bewegen im Raum lassen mich nicht los und sind meine Wegbegleiter auch außerhalb des Gartens.

MARMORSKULPTUR „WECKRUF“

„Weckruf“ Carrara Marmor H 48cm Okt. 2022

Diesmal blieb ich Zuhause und formte die Skulptur nicht in Italien sondern in unserem Garten in Heiligenberg. Geht doch, auch wenn der Stein bei regnerischem Wetter mir etwas schwerer vorkam. Ausdehnung, weiche Formen und ein Erwachen in der aufgerichteten Geste.

Der Marmor mit einigen schadhaften Stellen wurde zur Herausforderung. Doch mein Steine sind eben meist Fundstücke mit Mängeln. So gehört für mich das Herumwandern in den Steinbrüchen in der Toskana schon zu meiner künstlerischen Arbeit.

Mal sehen wie der Marmor imprägniert und gewachst den Winter in meinem kleinen Skulpturengarten übersteht.

ALTLAST CARRARA MARMOR

Nach dem Aufbau meiner Ausstellung 1996 in Capena, Roma Nord machte ich in Carrara einen Zwischenstopp. Ein Marmor direkt aus einem Steinbruch lud ich mit Hilfe meines Sohnes in den bunten Bus. Seit über 25 Jahren begleitet mich dieser Stein und endlich habe ich mir diesen jetzt angeeignet.

Solch eine Altlast kann ganz schön schwer sein. Mit dem Spitzmeisel von allen Seiten durchgeklopft, dann Standfläche, gebohrt und aufgerichtet.

Nach acht Tagen kann nun die Ausformung beginnen und das Rätsel der Form sich langsam offenbaren. Zum Ausgleich mache ich meine Radtouren und erfreue mich an der herrlichen Umgebung.

KLEINER CARRARA MARMOR

„sich regend“ 1983 Neufassung Juli 2022 Marmor 24x15x21

Auf einer Klassenfahrt 1981 nach Carrara entdeckte ich den kleinen Marmor und im Bus begleitete mich dieser dann nach Hause. Vorsichtig und etwas zaghaft schälte ich die Form heraus und 1983 war dann meine erste Marmorskulptur fertig. Im Juni 2022 hat er nun eine Verjüngung erfahren.

Über 40 Jahre begleitet mich der Stein. Das Aufräumen in meiner Umgebung kann weitergehen. Einige unberührte Steine gibt es noch in Heiligenberg und in Torbole.

„WELT BEWEGT“

„Welt bewegt“ 120×100 cm Öl auf Leinwand

Meine Ölmalerei hat nun für längere Zeit seinen Abschluss gefunden. Es begann mit der Reihe „nichts bleibt verborgen“, mit einer spontanen frischen Malweise und endete mit einer Komposition, ein aus der Ruhe gestaltetem Bild. Im Atelier herrschte dicke Luft das bringt die Verarbeitung der selbstgefertigten Ölfarben eben so mit sich und außerdem macht es mich immer sehr dünnhäutig.

Zur Erholung werde ich mich wohl erst mal wieder kleinen Skulpturen zuwenden.

HÜLLENSEIN/ FIGURAL

„figural“ 80 cm Peccia Marmor

Unter einem vom Regen mich schützenden Sonnenschirm überarbeitete ich die vor vier Jahren angelegte Form. Das Kräftespiel von „Oben und Unten“, ein freies Hineinstellen in den Raum, „figural“. Jetzt gibt es ein Vorne und Hinten und die geschliffene Oberfläche verstärkt die Wirkung in die Weite.

Die Skulptur ist dem freien Individualismus gewidmet.

Die letzten Tage hatte das Regnen aufgehört und die Wärme tat gut.

Jetzt steht die Skulptur zu Hause in meinem Garten.

BILD VON 1991 JETZT NEU

Ein altes sorgsam aufgebautes Bild jetzt mit Pigmenten, Harz und Öl überarbeitet. Der informelle Malprozess, Zerstörung und Befreiung, dann ein intensives expressives Eintauchen in den sich entwickelnden Bildraum. Plötzlich ein Innehalten und Betrachten. Fertig, ein Anfang für weitere Bilder?

„ohne Titel“ Öl auf Leinwand 120×100 cm

„AUFGERICHTET“ WILDKIRSCHE 3

„Aufgerichtet“ H 86 cm Wildkirsche
Die dritte Skulptur aus dem geviertelten Stamm ist vollbracht und ergänzt die Erste.

Im Nebeneinander regen sie den Betrachter an durch drehen und verschieben der Sockel das Geschehen im Raum aktiv mit zu gestalten. Ein kleiner Beitrag der Beziehung, ja den Gesten der Zuneigung zwischen den Wesen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die zwei Skulpturen sollten zusammenbleiben und als eine duale Skulptur verstanden werden.